„X-TrAIn (Xenos- Training, Aktivierung, Integration)“
Aktivierung und Befähigung benachteiligter junger Erwachsener für berufliche und gesellschaftliche Integration: Entwicklung und Erprobung von Angeboten im interkulturellen Umfeld.
Themen
Kompetenzmessung und -training, ländlicher Raum, Grenzregion, Übergang Schule-Beruf, Vielfältigkeit, Interkulturalität
Das Projekt
richtete sich an junge Erwachsene (U25) mit multiplen Eingliederungshemmnissen. Zunächst wurden eine Potenzialanalyse durchgeführt, zur Identifizierung persönlicher, sozialer, interkultureller und methodischer Kompetenzen der Projektteilnehmer und der Feststellung ihrer fachlichen und sozialen Ausbildungsreife. Hieraus ergaben sich ähnliche Teilnehmervoraussetzungen:
- unterschiedlicher (Aus-) Bildungsstand, viele ohne Schulabschluss
- von „ernsthaft um Integration bemüht“ bis „eingerichtet in Hartz IV“
- von positiven Entwicklungen (festere Tagesstrukturen/verbesserte Arbeitseinstellungen) bis Verweigerung (hohe Fluktuation, Fehlzeiten)
- eine große Zahl mit erheblichen Problemen im sozialen Umfeld/Eltern
- fast durchgehend soziale (beschäftigungsrelevante) Defizite bezüglich Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit, Ausdauer
- teilweise hohe Anspruchshaltung bei gleichzeitig beschränkter Bereitschaft, einen eigenen aktiven Beitrag zu leisten
- Lernmüdigkeit (Theorie)
- teilweise komplizierte Persönlichkeitsstrukturen
und daraus resultierende übergreifende Aufgaben (Aktivierung für berufliche Integration, soziale und interkulturelle Kompetenzentwicklung für gesellschaftliche Eingliederung).
Die Arbeit fand an drei Standorten statt: Die Berliner Bezirke Marzahn-Hellersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg, sowie die Stadt Schwedt im Landkreis Uckermark. Vorbereitung und Durchführung der Teilprojekte erfolgten in enger Abstimmung mit den zuständigen Berliner Jobcentern und dem Grundsicherungsamt Prenzlau. In der Projektumsetzung erfolgte eine den Bedarf der beteiligten Fördermittelgeber und die Bedingungen der Praxispartner berücksichtigende Ausdifferenzierung der Arbeit mit folgenden Schwerpunkten:
- Marzahn-Hellersdorf: Vorbereitung auf den mittleren Schulabschluss sowie Arbeit in 4 berufsbezogenen Projektgruppen (Handel, Hauswirtschaft, Event, Bau) und in einem internationalem Jugendgästehaus
- Friedrichshain-Kreuzberg: Arbeit der multikulturell zusammengesetzten Projektgruppe (deutsch, türkisch, ukrainisch) auf einem jüdischen Friedhof
- Schwedt: Integration junger Spätaussiedler; berufspraktische Arbeit im Nationalpark „Unteres Odertal“ und in internationalen Kinder- und Jugendeinrichtungen
Die mit dem Projektansatz verfolgte enge Kooperation zwischen den drei Projektstandorten führte zu einem intensiven Austausch der Beteiligten. Wechselnde Gastgeber-/Gastrollen anlässlich gemeinsamer Exkursionen nach Berlin bzw. nach Schwedt und in die benachbarte polnische Grenzregion bewirkten bei den meisten Teilnehmern/-innen Stolz auf das Geleistete und Anerkennung für die Leistungen des Partners. Das Projektziel der Vermittlung interkultureller Erfahrungen in berufsbezogenen Mobilitäts- und Kooperationsprojekten mit ausländischen Partnern wurde durch vielfältige Einzelaktivitäten in Berlin bzw. Schwedt und bei den ausländischen Partnern unter Mitwirkung der Teilnehmer/-innen vorbereitet und realisiert. Der Aufenthalt ausländischer Jugendgruppen beim Projektträger (aus Polen, Ungarn, Litauen) wurde konsequent für Ziele des Xenos-Projekts genutzt (Veranstaltungen, Exkursionen, Betreuungen).